Elektroepilation

Kosmetik und Schönheitschirurgie bieten verschiedene Verfahre an, um Haare an unterschiedlichen Körperstellen zu reduzieren. Eine dauerhafte Haarentfernung ermöglicht derzeit jedoch nur die Elektro- oder Nadelepilation. Sie ist die einzige Methode, bei der die dauerhafte Entfernung der Haare erfolgreich nachgewiesen wurde, ohne dass bei der Behandlung Nebenwirkungen oder Spätfolgen auftreten. Zudem stellt die Elektroepilation die einzige Therapie zur Haarentfernung dar, die unabhängig von Haut- und Haarfarbe sowie Hauttyp bei allen Frauen angewandt werden kann. Die Elektroepilation mit Nadeln ist im Gegensatz zur Laser- und IPL-Methode allerdings äußerst zeitaufwendig, und außerdem mit Schmerzen verbunden.

Die Methoden

Die Schmerzen und der hohe Zeitaufwand der Nadelepilation entstehen, da jedes Haar einzeln mit einer hauchdünnen, elektrischen Nadel bearbeitet werden muss. Diese wird bis zum Haarfollikel, an dessen Ende sich das Haar in der Haarwurzel bildet, eingeführt und für einen kurzen Moment unter Strom gesetzt. Dabei können drei Methoden praktiziert werden, die je nach Ausmaß der zu entfernenden Behaarung, Beschaffenheit der Haut und dem Schmerzempfinden der Patientin gemeinsam mit dem Facharzt ausgewählt werden sollten.

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Elektrolye - Thermolyse - Blend-Methode

Bei der Elektrolyse, dem ältesten Verfahren der Elektroepilation, wird durch Gleichstrom eine feine Natronlauge im Haarfollikel produziert, die diesen zum Veröden bringt. Die Elektrolyse gilt als sehr schmerzhaft, aber auch als äußerst effektiv. Allerdings können bei dieser Behandlung zur Haarentfernung Nebenwirkungen wie Verätzungen und Vernarbungen der Haut auftreten. Seit den 20er Jahren wird deshalb eine zweite Methode bei der elektrischen Nadelepilation eingesetzt, die etwas weniger Schmerzen verursacht und sich schneller durchführen lässt. Bei der Thermolyse erzeugt hochfrequentierter Wechselstrom Hitze in der Unterhaut und verödet den Haarfollikel somit. Diese Methode stößt allerdings mitunter an ihre Grenzen, beispielsweise wenn das Haar stark deformiert ist und die Nadel nicht bis zum Ende des Follikels durchkommt. Daher hat sich eine weitere Form der Elektroepilation entwickelt, die Thermolyse und Elektrolyse in der sogenannten Blend-Methode vereint. Dabei gibt die Sonde gleichzeitig elektrochemisch erzeugten Strom und hochfrequentierten Strom ab, sodass der Haarfollikel durch Hitze und die Lauge verödet wird. Die Haarentfernung mit der Blend-Methode gilt als schnell und gründlich, allerdings auch als besonders kompliziert, da mehrere Stromeinstellungen am Epilationsgerät nötig sind.

Risiken und Kosten der Elektroepilation

Da es in Deutschland derzeit keine vorgeschriebene Ausbildung zur Elektroepilation gibt, kann jeder, der ein Epilationsgerät besitzt, diese Methode zur Haarentfernung anbieten und durchführen. Eine geeignete Fachkraft sollte daher sorgsam ausgewählt werden, um unnötige Schmerzen zu vermeiden. Der Fachverband Elektrologie hilft, einen qualifizierten Elektrologisten zu finden, der über das nötige Geschick und ausreichend Erfahrung in der Elektroepilation verfügt. Sind diese Voraussetzungen nicht gegeben, kann es bei der Haarentfernung mit Elektroepilation zu Entzündungen und bleibenden Narben kommen. Schwellungen und Rötungen der Haut gehören zu den üblichen Nebenwirkungen der Elektroepilation, die nur während der Wachstumsphase der Haare angewendet wird. Wie auch bei der Haarentfernung mit Laser oder Blitzlampe müssen die Haare herausgewachsen und bereits auf der Haut zu sehen sein, damit sie endgültig entfernt werden können.

Damit alle Haare in der betroffenen Körperregion dauerhaft entfernt werden können, sind auch bei der Elektroepilation mehrere Sitzungen notwendig. Je nach Ausmaß der Behaarung und der betroffenen Stelle sind mindestens vier bis fünf Behandlungen der Nadelepilation notwendig. Die Kosten für die Haarentfernung mit der Elektroepilation werden pro Minute oder pro Stunde abgerechnet. Eine Sitzung kostet pro Stunde ungefähr 60 bis 120 Euro.