Warum man das Edelstahlschweißen immer in die Hände von Fachleuten geben sollte
Um die kontinuierliche Funktion empfindlicher Anlagen zu gewährleisten, muss für die Konstruktion ein widerstandsfähiger und flexibler Baustoff verwendet werden. Edelstahl weist sowohl eine hohe Härte als auch eine ausgezeichnete Verformbarkeit auf. Ob der Stahl fest oder duktil (verformbar) hergestellt wird, kann leicht durch die Zugabe von Kohlenstoff reguliert werden.
Je höher der Kohlenstoffanteil, desto fester und spröder wird die Legierung. Das, für den Anlagenbau extrem wichtige, Edelstahlschweißen ist jedoch kein einfacher Prozess: Je nach den vorherrschenden Eigenschaften des Stahls kommt eine andere Methode zur Anwendung. Dabei ist ebenfalls zu beachten, dass nicht alle Edelstähle automatisch rostfrei sind, obwohl die Begriffe heutzutage gerne synonym verwendet werden. Mit der Bezeichnung Edelstahl wird lediglich Stahl beschrieben, dessen Reinheitsgrad besonders hoch ist. Das Schweißen von Edelstahl selbst wird heutzutage oft maschinell ausgeführt, während Handschweißgeräte nur noch für besonders diffizile Arbeiten oder kleine bis mittlere Stückmengen verwendet werden. Ob es sich beim Edelstahlschweißen um CNC-basierendes Laserschweißen oder die händische Methode mit einem Lichtbogengerät handelt, ist dabei für den Auftraggeber im Endeffekt egal, denn alle Varianten haben eines gemeinsam: Sie sollte von einem kompetenten Fachmann ausgeführt werden, der sich durch jahrelange Berufserfahrung und das Vorhandensein von modernem Arbeitsgerät auszeichnet.
Da Edelstahl mit einer großen Menge Schweißverfahren bearbeitet werden kann, ist es nicht unüblich, dass der Auftraggeber der ausführenden Firma freie Hand bei der Be- und Verarbeitung lässt. Welche Methode für einen bestimmten Reinheitsgehalt am besten geeignet ist und welche Naht unter den späteren Arbeitsbedingungen am besten hält, kann der Fachmann für Edelstahlschweißen immer noch am besten beurteilen.
Welche geeigneten Methoden um gibt es, um Edelstahl zu schweißen?
Das Edelstahlschweißen wird inzwischen nur noch sehr selten mittels einer chemisch erzeugten Flamme durchgeführt. Häufiger vertreten ist die Lichtbogenmethode, bei welcher ein elektrischer Lichtbogen zwischen dem Werkstück und der Elektrode des Schweißgerätes erzeugt wird.
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Wolfram-Inertgasschweißen (WIG): Der Lichtbogen wird mittels Gleichstrom erzeugt und durch die Zuführung eines Schutzgases vor der Außenluft geschützt. Ein eventueller Schweißzusatzstoff kann entweder manuell oder maschinell zugeführt werden.
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Metall-Inert- und -aktivgasschweißen (MIG), (MAG): Auch hier wird der Lichtbogen per Gleichstrom erzeugt und mit einem Schutzgas vor Verunreinigungen bewahrt. Der Lichtbogen schmilzt die Elektrode in diesem Fall jedoch direkt ab und stellt auf diese Weise gleichzeitig den Schweißzusatzstoff dar. Während beim Edelstahlschweißen per MIG hauptsächlich Stickstoff oder Argon verwendet werden, wird bei der MAG-Methode Sauerstoff oder Kohlendioxid beigemischt. Auf diese Weise reagiert das Gas direkt mit dem Werkstoff.
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Unterpulverschweißen (UP): Ähnlich wie beim MIG- und MAG-Schweißen nutzt auch das UP-Schweißen ein System mit abschmelzender Draht- oder Bandelektrode – im Gegensatz zu den vorherigen Methoden kommt es allerdings nur bei langen, automatisch geführten Schweißbändern zum Einsatz. Unter einem speziellen Schweißpulver bildet sich während des Vorganges eine kleine Kaverne, in welcher der Lichtbogen ungestört wirken kann. Das Edelstahlschweißen per UP-Methode schützt das flüssige Metall vor der Umgebungsatmosphäre, ist extrem emissionsarm und sorgt für spritzerfreie Nähte von hoher Qualität.
Das Laserschweißen nimmt eine Sonderposition ein, da es in der Regel vollkommen ohne die Zuführung eines Zusatzstoffes durchgeführt wird und extrem feine Nähte produziert. Vor allem der thermische Verzug ist sehr gering, was z. B. das Schweißen von Gussformen und anderen empfindlichen Bauteilen erleichtert. Wenn das Edelstahlschweißen per Lasermethode durchgeführt wird, kühlt die Schweißnaht schnell ab und wird dadurch sehr hart.